Fotografieren fürs Gemüt

Ein Sammelalbum

Übermalt

Überrascht

Spontaner Ausbruch von Mohnobsession. Damit hatte ich zu dieser Zeit wirklich nicht gerechnet. Umso mehr fröne ich ihr. Feldbaden, praktisch.

Farbenfroh

Das Schwere hat's bei mir gerade leicht. Denn es wird November. Da macht sich das Finstere schnell breit und - zack! - alles dunkel. Farblos. Wenn ich es zulasse. Will ich aber nicht. Deswegen in diesem Monat der Plan:
Eine Parade der Farbenpracht. Eine Haltung zum Schutz gegen die Tristesse. Ein Hoch auf das Bunte im Alltag. Eine Schulung meiner Aufmerksamkeit, spielend und spaßig, wie eine Schnitzeljagd auf dem Arbeitsweg. Ein Plädoyer für Pink, Petrol und Paradiesvögel. Eine Übung im Dranbleiben, im täglichen Weitersuchen und näher Hingucken, im Teilen und Zeigen. Ein lindernder Balsam zur inneren und äußeren Anwendung. Besonders wirksam, wenn auch noch Lichtspiel im Spiel ist. Völlig ohne Nebenwirkungen und auch noch für lau. Spricht was dagegen?
Nee, genau.
Also los geht's, No zum Novembergrau.

Metta

Mögen alle Lebewesen glücklich sein.
Mögen alle Lebewesen frei von Leiden sein.
Mögen alle Lebewesen sicher und in Frieden leben.

Alle. Wirklich alle. Das ist mein Wunsch. Punkt.

Mein Jetzt

Leise Musik im Ohr und runtergedimmtes Bildschirmlicht in den Augen. Filz an den Füßen und Wolle um den Hals. Tee auf dem Tisch und tippende Finger auf den Tasten. Der Blick aus dem Fenster, die Bäume draußen lichter und mit gelbem Schimmer. Das Baustellengetöse im Hintergrund, das Gedankengeplapper im Vordergrund.

Der Wunsch wirklich hier zu sein diskutiert mit dem Zweifel, was das denn hier bitteschön werden soll. Doch diese Fragerei tut jetzt nichts zur Sache, das Kopfkino darf seine Vorstellung beenden. Schaue ich mir lieber an, was direkt vor mir ist.
Im Moment bleibe ich im Moment.

Blattgold

Grünlich(t)

Last call für Chlorophyll and friends.

Goldener Oktober, here we come.

Linien

The fine line.
Zwischen hell und dunkel, fest und frei, Himmel und Erde. Nur eine zarte Verbindung, kaum zu sehen, und doch trennt sie ganz deutlich, schafft etwas Neues, grenzt sich ab. Sie gibt acht, dass nichts verschwimmt, untrennbar ineinander verwurschtelt und damit unübersichtlich wird. Sie mag manchmal hart sein, aber immer klar. Wo wir sie ziehen, in welche Richtung wir sie verschieben, überlässt sie uns. Das können wir entscheiden, immer wieder neu.

Reif

Die Büsche hängen voll, an den Wegrändern können die Obstbäume ihre famosen Früchte schon kaum mehr halten. Sie fallen mir praktisch in den Schoß, in den Mund, ich brauche die guten Stücke nur aufzulesen und reinzubeißen. Die Farben, die Formen und - leider nicht in Bildern weiterzugeben - der Geruch. Von nassem Gras, dem überreifen Fallobst, der kühlen Herbstluft. Irgendwo macht jemand ein Feuer in seinem Garten, der Rauch weht etwas rüber, fügt dem ganzen seine besondere Note zu.
Alles ist so üppig, nicht mehr lang, und es vergeht.
Was nehmen wir davon mit? Was genießen wir nochmal ausgiebig, bevor es bis zum nächsten Jahr verschwindet?

Licht, abends

Mal verlässt es uns mit fulminantem Abgang, dann wieder still und heimlich, oft dimmt es sich hinter Wolkenschwaden einfach weg. So oder so, lassen wir es nicht unbeachtet gehen.