Fotografieren fürs Gemüt

Ein Sammelalbum

Sterne

Große Pläne hatte ich heute für einen abendlichen, ganz achtsamen Fotoshoot in der adventlich geschmückten Altstadt meiner neuen Wahlheimat. Denn, wenn es hier zu dieser Jahreszeit etwas zu sehen/bestaunen/fotografieren gibt, dann sind das - ja, richtig- nämlich Sterne. In ungezählten Fenstern, vor Haustüren, an Bäumen und Laternenmasten blinkt und leuchtet es vielfarbig um die Wette. Fiel mir in dieser ersten Vorweihnachtszeit hier besonders deutlich auf. Nach persönlicher Schätzung vielleicht die höchste Pro-Kopf-Dichte an Herrnhuter Sternen im Bundesgebiet. (So viele, dass ich inzwischen sogar ihren speziellen Namen kenne. Vorher noch nie davon gehört.) In einigen Gässchen sicherlich schon mietrechtlich im Vertrag verankert, dass spätestens ab Ende November ein Leuchtstern über'm Eingang hängen muss. Wegen der Idylle, des Glanzes, der Ramontik. Und der Touristen und Neuzugezogenen, die knipsen wollen. Ja, damit kriegen sie sogar mich, die kaum weniger für Weihnachtsschmuck zu begeistern sein könnte.
Deswegen ja auch: Fotos geplant. Kaum setze ich zum bislang trockenen Feierabend den Fuß vor die Tür, setzt allerdings heftigster Regen ein und es schifft den ganzen Abend. Da ist dann auch bei mir schnell Schluss mit Sternstunde, bei aller Liebe.
Und was lerne ich (mal wieder) da draus? Planen und Erwartungshaltungen aufbauen taugt selten was. Lieber den Moment mit all seinen Sternchen so nehmen, statt sie in die Zukunft aufzuschieben. Auf meinem Notizheft sind schließlich auch sehr schöne Exemplare - und die sind trocken, im Warmen und ohne Menschenauflauf zu haben.